Warum ist der BIO-Anteil von Fleisch immer noch so gering?

Der BIO Anteil von Fleisch ist sehr gering, und entwickelt sich nur sehr langsam. Und das, obwohl es seit vielen Jahren das EU BIO Siegel und diverse andere Bio Siegel Anbauverbände & Zertifizierer gibt.

Status 2018:  Bio-Anteil und Entwicklung von 2012 – 2017, mit Fokus auf Fleisch & Milch: 

      • Rindfleisch: von ca. 3,5% auf 5%
      • Geflügelfleisch: von ca. 0,8% auf ca. 1,3%
      • Schweinefleisch: von ca. 0,6% auf ca. 0,7%
      • Schaf- und Ziegenfleisch: von ca. 8% auf ca. 12%
      • Milchprodukte:  von ca. 3% auf  ca. 3,8%

 

Ein Zuwachs um 0,1%, 0,5% oder 1,5% innerhalb von 5 Jahren (ausgenommen Schaf- und Ziegenfleisch) sind erstaunlich wenig. Wie Sie sehen kaufen wir Deutschen gerne BIO Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte. Wir fragen uns: Warum kaufen wir nicht mehr BIO Fleisch? 

Insbesondere bei Fleisch handelt es sich um lebende Wesen, die für uns leben und sterben müssen! Daher sollten wir akkurat bei Fleisch auf BIO Qualität achten, um sicherzustellen, dass die Tiere zumindest artgerecht & gesund leben durften. 

Folgende Gründe könnten diesen niedrigen BIO Anteil bedingen:

1. Konsumenten wissen nicht, wie sehr die Tiere in der Massentierhaltung leiden
2. Konsumenten lassen sich von den diversen Siegeln in die Irre führen und glauben, dass sie bereits „gutes“ Fleisch kaufen
3.  Die potentiellen gesundheitlichen Risiken von Billig-Fleisch sind vielen nicht bekannt
4. Die Konsumenten glauben nicht an bessere Tierhaltungskonditionen bei BIO Fleisch
5. Die Preise für BIO Fleisch sind zu hoch. 

Dass das Vertrauen der Konsumenten zu BIO Produkten teilweise angeschlagen ist, können wir sehr gut nachvollziehen, da auch wir getäuscht wurden und mehr erwartet haben als tatsächlich in punkto Tierhaltung geliefert wurde. Leider haben wir feststellen müssen, dass nicht alles was sich BIO nennen darf, auch BIO ist bzw. mit unseren Erwartungen an Tierwohl übereinstimmt.

Auch gibt es unter den zertifizierten BIO Bauern „schwarze Schafe“ (siehe unten>www.biowahrheit.de), die wohl kurzzeitig, also für die angekündigten Kontrollen, alle notwendigen Kriterien der Anbauverbände und der EU Öko Verordnung erfüllen mögen, aber im Alltag ihre Tiere nicht artgerecht & gesund halten und behandeln. 

Zusätzlich könnte es sein, dass die Kontrollen nicht korrekt ablaufen oder, dass solche Umstände für einzelne Kontrolleure akzeptabel sind und diese darüber hinweg sehen? Wie es zu solchen gefilmten bzw. fotografierten Zuständen auf Bio-Höfen kommen kann (wie auf biowahrheit.de gezeigt wird), ist nicht nur fraglich, sondern abstoßend! 

Es mag sein, dass es sich hierbei nur um Einzelfälle handelt, aber solche Szenen zerstören den guten Ruf von „echten“ Bauern, die zu 100% ihre Tiere gut halten. Wir sind davon überzeugt, dass die von uns aufgezeigten Mankos der EU Öko Verordnung, die freizügige Nutzung & Umsetzung von Sondergenehmigungen plus die Existenz von einzelnen „schwarzen Schafe“ in der BIO Branche maßgeblich für das stagnierende Wachstum von BIO Fleisch verantwortlich sind.

Leider gibt es noch mehr Fakten mit schrecklichen, aber leider realen Bildern unter:   https://www.ariwa.org/eier/  Mitunter auch von Bio-Legehennenhaltunge: https://www.ariwa.org/bio-legehennenhaltung/

Ein Auszug von www.biowahrheit.de:

Für „Mastschweine“ und „Masthühner“, „Legehennen“ und „Milchkühe“ sind die Vorgaben von Bioland und Naturland, was das Platzangebot angeht, identisch mit den EG-Öko-Vorschriften….

Die Regel ist (auch bei Bio), dass nur die Kühe, die gerade ein paar Wochen pro Jahr nicht gemolken werden, auf der Weide sind. Etwa ein Viertel aller ökologisch gehaltenen Milchkühe lebt sogar in tierquälerischer Anbindehaltung (Quelle: Statistisches Bundesamt). Auch bei Demeter ist der Weideauslauf nicht Vorschrift. Die Demeter-Richtlinie hört sich zuerst nett an, besteht aber bei genauem Hinsehen oft aus weichen Soll-Vorschriften (statt harten Muss-Vorschriften) und Grundsätzen, von denen dann Abweichungen erlaubt werden. Typischer Fall: „Das Haltungssystem soll den Tieren freien Kontakt mit ihrer natürlichen Umwelt (Sonne, Regen, Erdboden, u.a.) gewähren. Dies soll insbesondere durch Weidegang, zumindest aber Auslauf erfolgen.“ (Demeter-Richtlinien, Stand 2016, Abschnitt 5.4). 

Quelle: Biowahrheit

Es ist unertäglich zu sehen, wie TROTZ des erteilten und gültigen EU BIO-Siegels und teilweise zusätzlicher Zertifizierung eines Anbauverbandes, manche Bauern ihre Tiere halten, ausnutzen und missbrauchen! Das darf nicht sein und genau das wollen wir ändern!

Wir werden alles daran setzen, dass solch ein Siegel Missbrauch bei YouFee NICHT vorkommt: Falls wir doch auf einen „unechten & unehrlichen Bauern“ stoßen sollten, werden wir eine Partnerschaft SOFORT stoppen, ihn unwiderruflich ausschließen und dies auf YouFee.de  unmittelbar und transparent veröffentlichen!

Der geringe BIO Fleisch Anteil in Deutschland, das wachsende Misstrauen, die fehlende Aufklärung der Verbraucher bzgl. der diversen Siegel, die teilweise blockierende Haltung seitens Handel & Politik, radikal notwendige Gesetzesänderungen umzusetzen und die teilweise irreführenden, aber legalen Marketingaktionen, haben uns dazu bewegt, YouFee zu gründen.

Wir wollen das System ändern. Wir wollen die Massentierhaltung reduzieren, was nur mit Ihnen funktionieren kann. Wir werden Sie mit Fakten basierten Informationen auf dem Laufenden halten und wollen so den streng & eng geregelten Kreislauf der Fleischbranche durchbrechen und „echte“ Bauern fördern, ihre Tiere artgerecht & gesund zu halten.  

Für uns ist wichtig, dass jeder registrierte Bauer / Erzeuger mit „Leib und Seele“ seinen Hof betreibt und seine Tiere wertschätzt.  

YouFee´s Zusammenfassung & Statement:

Es ist leider FAKT, dass die Zertifizierung mit einem BIO-Siegel keine Garantie für artgerecht & gesund gehaltene Tiere ist.

Natürlich empfehlen einige Tierschutzorganisationen wie z.B. Ariwa oder Peta eine vegane Ernährung und forcieren eine absolute Abkehr vom Konsum tierischer Produkte. Das finden auch wir gut, denn gar kein Konsum von Fleisch, Eiern und Milch ist die beste Lösung, um Tiere maximal zu schützen und zu schonen. 

Da sich aktuell nur ca. 2-3% aller Deutschen vegan ernähren, sehen wir die Notwendigkeit „gute Alternativen“ für Fleisch zu schaffen bzw. die Verbraucher zu informieren, wo sie tierische Produkte von artgerecht gehaltenen Tieren erwerben können. Die Mehrheit der Deutschen will nicht auf Fleisch verzichten, interessiert sich allerdings vermehrt für echtes Tierwohl und ist bereit, für „gute“ Produkte mehr Geld auszugeben, was durch diverse Umfragen bestätigt wird.

Für unsere Gesundheit und für unsere Umwelt ist wichtig, dass wir Menschen weniger Fleisch, dafür aber „gutes Fleisch“ essen (> Empfehlungen von diversen Fachgremien und Experten).

Der Massenkonsum von Fleisch, verstärkt durch extrem niedrige Fleisch-Preise, die damit einhergehende Verschwendung von Nahrungsmitteln (insbesondere von Fleisch) sollten uns alle umdenken lassen und uns dazu motivieren, bewusster zu konsumieren: 

Zusammen können wir den Markt beeinflussen: Denn nur was gekauft wird, wird auch produziert. Diesen Konsumhebel können wir gemeinsam nutzen und durch unsere Kaufentscheidung aktiv auf den Fleischmarkt und die Tierhaltung einwirken.

Uns ist wichtig, dass Fleisch und Wurstwaren als besondere Produkte wertgeschätzt werden, denn hierfür leben und sterben Tiere.

 Wir wollen sicherstellen, dass die Tiere, die für unsere Ernährung sterben müssen, artgerecht und gesund gehalten werden, so dass die Ware Fleisch auch den gewünschten und erwarteten Nährwert für uns Menschen liefern kann. 

Unser YouFee Ziel ist, „echte“ Bauern und Viehhalter zu finden und diese via YouFee mit Ihnen, den Verbrauchern, zu verbinden.  

Wir wollen ein Netzwerk für „gute“ Produkte kreieren, wir wollen Sie informieren, wo Sie welche Produkte zu welchem Preis, zu bestmöglichen Tierwohl- und Nachhaltigkeits- Kriterien kaufen können.