YouFee-Community:
- Umfragen & Ergebnisse - coming soon
- Aktionen & Follow up - coming soon
Die Anzahl der Bauernhöfe bzw. Tierhalter reduzierte sich drastisch von 1992 bis 2018:
Wir gehen davon aus, dass der massive Rückgang der viehhaltenden Betriebe dem massiven Preisdruck geschuldet ist und der Tatsache, dass viele Bauern ihre Tiere NICHT so “schlecht” behandeln wollen, wie es der “Marktpreis” zulässt.
Ein weiterer Grund könnte die EU weite Schlacht – und Fleischverarbeitungsverordnung sein, welche den kleineren Bauern zusetzt. Dank dieser neuen Auflagen mussten kleine Schlachtereien schließen, so dass kleine Bauern im Zweifel keinen Schlachtbetrieb finden konnten und/oder das Schlachten zu teuer wurde.
Denn spätestens seit 2010 benötigt jeder verarbeitende Schlachtbetrieb eine EU Zulassung, die diverse Räumlichkeiten und bauliche Voraussetzungen bedingen. Dadurch hat sich die Anzahl der Schlachthöfe massiv reduziert, was wiederum “vorteilhaft” für die großen Fleischbetriebe ist:
Bei der Schlachtzulassung ging es vor allem um die Frage, ob bestimmte bauliche Voraussetzungen eingehalten werden. Kriterien sind zum Beispiel, ob es getrennte Räume fürs Schlachten und die Weiterverarbeitung gibt. Diese Voraussetzungen müssen kleine handwerkliche Metzgereien nun ebenso erfüllen wie große Schlachthöfe, bei denen täglich tausende Tiere getötet werden ……
„Kleine Metzgereien mit eigenem, ausgebildeten Personal machen das im Grunde besser als Großbetriebe, in denen täglich tausende Tiere im Akkord geschlachtet werden.“
Für uns ist klar, dass diese EU Schlacht – Vorgaben nicht nur viele, “echte” Bauern eliminiert haben, sondern auch zu Lasten der Tiere gehen, die in den Mega-Schlachthöfen im Akkord geschlachtet werden. Die Abhängigkeit der Bauern von den Fleisch-Konzernen wurde “dank” der EU Vorgaben – einmal mehr – verstärkt.
On top gibt es unfassbar eingeschränkte Möglichkeiten und extrem hohe Vorgaben bzgl. Hofschlachtungen, obwohl diese Methode den geringsten Stress für die Tiere bedeutet, die Emissionen (=> Tiertransport) maximal reduziert werden und sowohl Tierhalter als auch kleine Schlachter & Metzger eine gute Geschäftsbasis haben könnten.
Warum werden die Gesetze nicht geändert? Warum unterstützt die Politik die Mega-Konzerne?
Durch den Wegfall von 950.000 viehhaltenden Betrieben in nur 26 Jahren, sind Millionen Arbeitsplätze verloren gegangen: Mindestens 950.000 Erzeuger sind “arbeitslos” geworden, falls sie keine andere Neben- oder Hauptbeschäftigung hatten oder ihre Höfe auf andere, lukrativere Erzeugnisse umstellen konnten. Die meisten Höfe beschäftigen einen oder gar mehrere Angestellte und Helfer: Natürlich sind auch deren Arbeitsplätze weggefallen, so dass wir von einem Millionenfachen Arbeitsplatz Verlust ausgehen müssen.
Außerdem kann man die meisten Stellen in der Fleischverarbeitung und/oder in den Tierfabriken als deutsche Arbeitsplätze abschreiben, da diese mehrheitlich von EU Bürgern aus anderen Ländern besetzt werden. Warum? Weil man von diesen Niedriglöhnen in Deutschland nicht leben, geschweige denn eine ganze Familie versorgen kann und auch der Mindestlohn so gering ist, dass man mit Hartz IV bzw. Bürgergeld finanziell besser gestellt ist, insbedondere wenn man Kinder hat.
Diese Faktenlage ist bestens bekannt, wird aber konstant ignoriert.
Da bis zu 85% des Deutschen Umsatzes von Fleisch-und Wurstwaren über die TOP 5 Handelsunternehmen läuft und die TOP 10 der Fleisch-Branche ca. 55%-60% der Fleischproduktion verantworten, können wir von deren Marktherrschaft sprechen und davon ausgehen, dass diese Big Player der Fleischbranche die Erzeuger – Preise den Bauern vorgeben und selbstverständlich unsere Verbraucherpreise für Fleisch und Wurstwaren definieren können. Um keine unnötigen Gewinnmargen einbüßen zu müssen, und trotzdem die steigende Verbraucher-Nachfrage nach “artgerecht gehaltenem” Fleisch zu befriedigen, haben die Größen der Fleisch- und Handelsbranche nach unserer Definition Pseudo-Tierwohl-Labels entwickelt, wie z.B. “initiative Tierwohl” oder die Haltungsform Stufen 1-3.
Wie wir in den jeweiligen Posts aufgezeigt haben, ist davon auszugehen, dass diese Label die Konsumenten irritieren und viele Verbraucher mehr Tierwohl erwarten als tatsächlich definiert ist. Wir gehen davon aus, dass eine mangelhafte Information über die Konditionen der jeweiligen Label, dafür aber tolle, Marketing wirksame Aufmachungen wie Plakate, Verpackungen und Werbekampagnen, die Verbraucher bewusst täuschen sollen. Bitte lesen Sie hier mehr über die Labels “Initiative Tierwohl” und “Haltungsform“.
Die Konsumenten haben diese Label wohl bestens angenommen: Bei der “Initiative Tierwohl” war zeitweise die Nachfrage der interessierten Bauern so groß, dass man einen temporären Aufnahme-Stop verhängen musste (Stand: Juli 2020).
Sicherlich versuchen viele von Ihnen bereits heute “bessere” Fleischwaren einzukaufen, indem sie auf Label wie “Initiative Tierwohl” o.ä. achten, nicht wissend, dass deren Konditionen teilweise nur marginal über den Minimum-Konditionen liegen und somit weit entfernt sind von Tierwohl!
Leider ist der Absatz von “gutem Fleisch” (= hier beziehen wir uns auf BIO- Fleisch gemäß EU Öko Verordnung, da uns andere Daten noch nicht vorliegen) ist immer noch sehr, sehr gering und hat sich in den letzten Jahren kaum bzw. nur minimalst entwickelt.
Als Konsequenz der hervorragenden Vermarktung der aus unserer Sicht “Fake-Tierwohl-Label”, haben viele der “echten” Bauern (= die ihre Tiere tatsächlich artgerecht halten und gut behandeln wollen) noch schlechtere Chancen fair bezahlt zu werden.
Wenn diese Bauern keinen Hofladen haben oder zumindest einen abnehmenden Metzger oder über das Internet ihre Fleisch- und Wurstwaren direkt vermarkten können, dann steht den Bauern kein adäquater Absatzmarkt zur Verfügung.
Über YouFee wollen wir interessierte Verbraucher mit teilnehmenden, lokalen Bauern & Partnern verbinden, so dass Sie als Verbraucher die Tierhaltungskonditionen, die Verkaufspreise und die Erzeugerpreise kennen. Wir wollen sicherstellen, dass gelistete Partner echtes Tierwohl garantieren können & wollen und dafür fair bezahlt werden. Dank des Direktvertriebes und einer Konditionen-und Preis-Transparenz können unnötige Zwischenstationen und Zusatzmargen vermieden werden.
Die deutschen Nutztierhaltungsgesetze sind aus unserer Sicht sehr “schwach” und werden zum Teil sogar noch weiter ausgedehnt und angepasst (durch Sonder-Ausnahmen oder – Genehmigungen), so dass wir hier von “legalisierter Tierquälerei” sprechen.
Gerne, sehr gerne, wird der Verbraucher – also wir ALLE – als Grund für die Anti-Tierwohl- Gesetze und die Existenz-Berechtigung der Tierfabriken genannt, mit dem “Killer-Argument”: “Der Verbraucher will nicht mehr für Fleisch und Wurstwaren zahlen > Fleisch darf kein Luxusgut werden!”
Natürlich darf Fleisch kein Luxusgut werden, aber noch weniger darf Fleisch verramscht werden! Eine Wertschätzung für das Produkt Fleisch MUSS sichergestellt sein, denn dahinter stehen lebende Wesen, die für uns und unsere Ernährung leben und sterben.
Somit möchte man erwarten, dass die Nutztierhaltungsgesetze die Tiere aktiv schützen, denn nur wenn die Tiere gut behandelt und gehalten werden, haben wir als Verbraucher auch den maximalen Mehrwert, wenn wir deren Fleisch konsumieren.
Faki ist, dass die Gesetze die Tiere nicht ausreichend schützen, sondern Tierquälereien erlauben, hier einige Beispiele:
Die viel zu engen Kastenstände der Muttersauen, welche über Monate / pro Jahr eingezwickt im Gitter dahinvegetieren müssen, oder die standardisierte Enthornung der Rinder/der Milchkühe oder das Kupieren von Schwänzen und Schnäbel, etc… Selbst wenn die eine oder andere Gesetzesverschärfung angestrebt ist, dauert die Umstellung noch Jahre und ist unserer Meinung nach, sehr weit weg von guter, akzeptabler Tierhaltung.
Es ist davon auszugehen, dass eben diese Gesetze auch uns, die Verbraucher, NICHT ausreichend schützen, und selbstverständlich genauso wenig unsere Umwelt: Mit der Massentierhaltung werden x-tausend Tonnen von Mist & Gülle produziert, die nicht immer umweltfreundlich verarbeitet bzw. verteilt werden können. Oft sind die tierischen Endprodukte aus der Massentierhaltung stark mit Medikamenten (z.B. Antibiotika) belastet, was als sogenannter “Dünger” dann wieder in unseren Nahrungskreislauf gelangt. Über diesen Kreislauf werden auch Vegetarier und Veganer belastet.
Neben quälerischen, aber erlaubten Normen, wie zu wenig Platz pro Tier, in (meist) schmutzigen, mit Fäkalien verdreckten Vollspaltenböden, ohne Einstreu, ohne Beschäftigungsmaterial, natürlich ohne Auslauf, ohne frische Luft, ohne Sonne, werden die Tiere in den allermeisten Fällen mehrfach mit Antibiotika behandelt, und mit entsprechenden Futtermitteln gemästet, so dass sie in kürzester Zeit eine maximale Gewichtszunahme erreichen.
Zur Veranschaulichung hier die regulären Lebenszeiten bei konventioneller Tierhaltung = Massentierhaltung:
Unfassbarerweise werden die Massentierställe / Tierfabriken und Fleisch-Konzerne auch noch AKTIV mit unseren Steuergeldern gefördert und finanziert, insbesondere durch die EU Agrarsubventionen, wie z.B. Tönnies :
EU-Agrarsubventionen
Die B. & C. Tönnies Fleischwerk GmbH & Co. KG erhielt im Jahre 2008 aus dem Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft rund 2,67 Mio. € EU-Agrarsubventionen.[21]
Die EU-Bürgerinnen und Bürger zahlen für die milliardenschweren Agrarsubventionen – im Schnitt jeder 114 Euro pro Jahr. Aber bislang haben die Bürgerinnen und Bürger so gut wie keine Chance herauszufinden, für welche Maßnahmen und für welche Fläche genau die Agrarsubventionen eines Betriebes ausgegeben werden. Denn veröffentlicht wird nur die Höhe der Subvention pro Empfänger. Für welche Fläche diese Gelder eingesetzt werden, ist nicht dokumentiert. Gerade bei den Agrarumweltmaßnahmen wären das aber sehr wichtige Informationen.
Diese Art der Verschleierung halten wir für unzulässig. Die Zahlung von so vielen Milliarden Euro für die Landwirtschaft setzt nach unserer Meinung voraus, dass mit den Geldern konkrete Maßnahmen mit konkreten Zielen finanziert werden – die man selbstverständlich nachverfolgen können muss.
Laut den vorliegenden Informationen (Stand 2020) erhalten insbesondere die Groß-Konzerne, also die Tierfabriken, unsere Steuergelder via Agrar-Subventionen: Eine detaillierte Auflistung der finanzierten Maßnahmen, deren konsequente Umsetzung und entsprechende Nachverfolgung gibt es nicht bzw. wird nicht öffentlich kommuniziert.
Wir finden das absolut inakzeptabel!
….jetzt sind schon die Top-Krankheitserreger aus den Massenställen resistent. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) registrierte eine “hohe Resistenz von Salmonellen”. Und “wachsende Besorgnis” löst auch die zunehmende Resistenz von Campylobacter gegenüber mehreren Antibiotika aus, so die europäische Lebensmittel- Sicherheitsbehörde Efsa. Und “hohe Resistenzraten” gebe es auch bei Bakterien wie Escherichia coli und Staphylococcus aureus, nach Erkenntnissen des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).
Bisher hießen sie “Krankenhauskeime”: In den Hospitälers, …., werden die Bakterien so häufig mit Antibiotika traktiert, dass sie irgendwann “resistent” werden. …..Mittlerweile bringen fast 80 Prozent der Patienten den Keim schon mit. Viele haben ihn sich aus dem Supermarkt geholt, unabsichtlich natürlich: Mit der Packung Putenfleisch oder mir dem Hähnchen, gekauft bei Edeka, Rewe, Penny, Lidl. In diesen Supermarktketten hat der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Geflügelfleisch eingekauft – und die gefährlichen Keime gleich mit: MRSA oder …ESBL Erreger. Das sind Bakterien, die Antibiotika ausschalten können, weil sie bestimmte Enzyme absondern… Diese ESBL-Keime fanden sich in abgepacktem Hähnchenfleisch, auf denen Etiketten mit idyllischen Bezeichnungen wie “Wiesenhof” oder “Gut Ponholz” prangten. Oder “Wilhelm Brandenburg”, das ist der Rewe-“Metzger”, hinter dem in diesem Fall der Fleischkonzern Sprehe steckt……Auch Wurst aus dem Supermarkt enthielt problematische Keime, Rohwurstsorten wie Mett, Teewurst, Salami und Schinken…In Deutschland sind nach amtlichen Untersuchungen bis zu 50% der Hühnchen mit Antibiotika-resistenten Keimen belastet. Bei einer Untersuchung im Auftrag der Tierrechtsorganisation Peta waren es sogar 65% aller Fleischproben aus dem Supermarkt. Bei einer Untersuchung der Tierärztlichen Hochschule Hannover war bei 120 Hähnchen das Knochengerüst zu 89% mit ESBL-produzierenden Keimen belastet.
Dass diese Lebensmittel belastet sind, hat einen einfachen Grund: Die Tierfabriken, aus denen sie stammen, sind weithin verseucht. Die MRSA, die mit der Tierhaltung in Verbindung stehen…, wurden in Deutschland schon in bis zu 70% der Schweineställe nachgewiesen, zudem bei Rindern….. eine unangenehme Nachricht hatte das Robert Koch Institut für die Schweinehalter: 86% von ihnen haben solche MRSA im Körper.
Insgesamt wird die Hälfte der weltweit verbrauchten Antibiotika für Nutztiere verwendet. In Deutschland gehen nach amtlichen Erhebungen insgesamt über 1200 Tonnen Antibiotika an die Tierärzte- das ist beinahe doppelt so viel, wie an alle Bundesbürger zusammen verschrieben wird. ……Viele Tiere bekommen die Medikamente schon kurz nach der Geburt. Bei manchen Putenbetrieben lag die durchschnittliche “Therapiehäufigkeit” bei 81 Einzelgaben pro Tier.
Gesunde Tiere bekommen sie dennoch – mit einem Trick, genannt: “Metaphylaxe”….. wenn nur wenige Tiere im Stall krank sind, bekommen trotzdem alle Antibiotika, auch die gesunden. …Prophylaxe ist verboten, also nennen es die Tierärzte: Metaphylaxe.
Alle Zitate unter diesem Punkt sind aus dem sehr interessanten Buch ” Fleisch darf uns nicht wurscht sein” von Hans-Ulrich Grimm, welcher uns freundlicherweise erlaubt hat, Passagen seines Buches zu zitieren.
Herzlichen Dank für die Genehmigung und vielen Dank für die Aufarbeitung der Fakten, wir empfehlen Ihnen, dieses Buch zu lesen
Wir wollen “gutes” Fleisch und “echte” Wurstwaren von artgerecht gehaltenen Tieren, von “guten & echten” Bauern, bestehend aus echten Produkten, mit minimalsten Zusatzstoffen, zu gerechten & fairen Konditionen!