Haltungsform in Stufen 1 – 4

Quelle: Haltungsform.de

Der Handel hat natürlich das seit Jahren wachsende Verbraucher- Interesse an artgerecht gehaltenem Fleisch erkannt, und weiß sehr wohl, dass die Konsumenten immer mehr auf Nachhaltigkeit und Öko bzw. BIO Produkte achten und bereit sind, hierfür mehr Geld zu zahlen.

Die Handelsunternehmen sind sehr clever und wissen genau, wann sie häppchenweise Verbraucherwünsche erfüllen müssen: So konnten sich die meisten der großen Handelsriesen erfolgreich zu dem Konzept „Haltungsform“ zusammenschließen, welches zum 1. April 2019 gestartet wurde. 

Es gibt 4 Haltungsform Stufen, die auf den Fleischverpackungen – zusätzlich zu anderen, potentiell irreführenden Zeichen – zu finden sind: Die jeweilige Stufe der Haltungsform gibt die Haltungs-Konditionen der Tiere  an, die per Definition einheitlich spezifiziert sind. Bitte achten Sie auf die Spezifikationen dieser Stufen:

Was steckt hinter den Stufen 1 bis 4 des Siegels "Haltungsform"?

Schön, dass sich die großen  Handelsunternehmen Deutschlands zu einer genormten Auszeichnung ihrer Fleischprodukte einigen konnten und diese mehr oder weniger erfolgreich eingeführt haben. Warum auch nicht?
Solche Maßnahmen geben uns Verbrauchern ein gutes Gefühl und generieren Vertrauen zu den Supermärkten, denn insbesondere im Zuge des Klimawandels, der Plastikverseuchung unserer Meere, des Dieselskandals, der stetig steigenden Umwelt-, Kriegs-, Hungerkatastrophen sind die Verbraucher immer mehr sensibilisiert und achten verstärkt auf Nachhaltigkeit, auf „gute“ Produkte, die artgerecht & fair erzeugt wurden.

Aber, was steckt hinter diesen Stufen 1-4? 

Anbei die Zusammenfassung der Stufen- Spezifikationen von Ökolandbau und NDR. Natürlich finden Sie alle und aktuelle Details zur jeweiligen Stufe unter der offiziellen Webseiten: haltungsform.de.

 

Die Kennzeichnung mit der „Haltungsform“ gibt es bisher für Schweine (allerdings bezieht sie sich hier nur auf die Mast), Masthühner, Puten, Jungbullen, Färsen, Mastkälber und Schlachtkühe.

  • Stufe 1 (Stallhaltung) richtet sich bei Mastschweinen nach den gesetzlichen Vorgaben, eine Zulassung im Qualitätssicherungssystem (QS System) ist allerdings Voraussetzung.
  • Für die Stufe 2 (Stallhaltung Plus) muss den Mastschweinen mindestens zehn Prozent mehr Platz zur Verfügung stehen als gesetzlich vorgeschrieben. Außerdem muss organisches Beschäftigungsmaterial angeboten werden, wie zum Beispiel Stroh, Holz oder Seile.
  • Stufe 3 (Außenklima) setzt mindestens 40 Prozent mehr Platz voraus als gesetzlich vorgeschrieben ist. Außerdem muss ein Außenklimareiz vorhanden sein. Das bedeutet, dass die Tiere beispielsweise in einem Offenfrontstall gehalten werden. Organisches Beschäftigungsmaterial ist ebenfalls vorgeschrieben. In dieser Stufe gibt es Vorgaben für die Fütterung (damit geht die Kennzeichnung streng genommen über die Haltung hinaus). Gentechnisch verändertes Futter darf nicht zum Einsatz kommen.
  • In Stufe 4 (Premium) wird auch Biofleisch eingeordnet – aber nicht nur. Auch konventionell erzeugtes Schweinefleisch wird bei Erfüllung folgender Vorgaben neben Bio in die Premiumstufe eingeordnet: Die Tiere müssen doppelt so viel Platz haben wie gesetzlich vorgeschrieben und außerdem ständigen Zugang zu einem Auslauf. Zur Beschäftigung müssen Stroh oder andere Substrate immer vorhanden sein. Die Fütterung muss frei von Gentechnik sein und zu mindestens 20 Prozent aus dem eigenen Betrieb oder aus der Region kommen.

Die Vorgaben für die übrigen Tierarten ähneln den oben genannten und sind auf der eigens für die „Haltungsform“ ins Leben gerufenen Webseite www.haltungsform.de nachzulesen.

Quelle: „Haltungskennzeichnung und Tierwohllabel – Hemmnis oder Chance für Bio-Fleisch?“, vom 13.05.2019, (01.12.2020), Ökolandbau.de 

 

Stufe 1 (Stallhaltung):

In der untersten Kategorie Stallhaltung (rotes Siegel) gibt es Mindestanforderungen für Kühe, Schweine, Jungbullen, Hähnchen und Puten, was Platzvorgabe und Beschäftigungsmaterial betrifft. Viele Verbraucher halten die Mindestanforderungen aber nicht für ausreichend: So teilen sich 26 Hühner einen Quadratmeter.

Stufe 2 (Stallhaltung Plus):

In der nächsthöheren Stufe Stallhaltung Plus (blaues Siegel) kommen 23 Hähnchen auf einen Quadratmeter. Auch für die anderen Tierarten gibt es minimale Verbesserungen bei der Platzvorgabe und Beschäftigung:

  • Kühe werden nicht angebunden.
  • Schweine bekommen zusätzliches organisches Beschäftigungsmaterial.
  • Hähnchen und Puten bekommen Stroh.

Verbraucherschützerin Jaksche geht das nicht weit genug: „Stallhaltung Plus ist ein Standard, der wenig über dem gesetzlichen Grenzwert liegt und das ist für uns zu wenig ambitioniert.“ Für die Initiative Tierwohl ist es immerhin ein Anfang: „Für jedes Tier zehn Prozent mehr Platz, ist in der Summe schon ein spürbarer Effekt.“

Stufe 3 (Außenklima):

Unter der Bezeichnung Außenklima (oranges Siegel) verstehen viele Verbraucher, dass die Tiere Zugang zu einem Freigelände haben und an der frischen Luft herumlaufen können. Für die Kennzeichnung Außenklima reicht allerdings schon ein geöffnetes Fenster. Die Initiative Tierwohl schreibt: „Wenn es um Freilandhaltung ginge, wäre die Stufe auch entsprechend benannt worden.“

Stufe 4 (Premium):

In den obersten Kategorien Außenklima und Premium (grünes Siegel) haben die Tiere mehr Platz als in den unteren Stufen Stallhaltung und Stallhaltung Plus. So teilen sich beim Premium-Siegel 14 Tiere einen Quadratmeter. Fleisch der oberen Kategorien ist in Supermärkten und bei Discountern allerdings kaum zu finden.

Die Kriterien der Kennzeichnung „Haltungsform“ gehen einigen Verbraucherschützern nicht weit genug. Keine Vorgaben macht das Label zur Gesundheit, zum Transport und zur Schlachtung der Tiere.

Quelle: „Fleisch: Was bringt das Haltungsform-Siegel?“, vom 13.11.2020, (10.12.2020),  von Wiebke Neelsen,  ndr.de

Entsprechend der Kriterien empfehlen wir nur Stufe 4 = Premium, wenn auch nur bedingt.

Die Stufen 1-2 sind aus unserer Sicht völlig indiskutabel und somit selbstverständlich NICHT empfehlenswert:

Stufe 1 entspricht der konventionellen Tierhaltung, also erfüllt lediglich die gesetzlichen Mindest-Bedingungen, die nach unserem Ermessen, reine Tierquälerei bedeuten!

Stufe 2 zeigt nur minimalste Verbesserungen: Hier bekommen die Tiere 10% mehr Platz und organisches Beschäftigungsmaterial (wie Stroh). Das ist aus Tierwohl Sicht ein Witz.

Auch die Stufe 3 ist nach unserem Verständnis weit entfernt von Tierwohl bzw. artgerechter Tierhaltung und daher auch NICHT empfehlenswert:  

Bei Stufe 3 reicht bereits ein offenes Fenster, gentechnikfreies Futter, etwas Beschäftigungsmaterial und ca. 40% mehr Platz. Wir denken nicht, dass dies eine artgerechte Tierhaltung, geschweige denn Tierwohl definiert. Sicherlich sind 40% mehr Platz eine Verbesserung für die Tiere, aber diese 40% gehen von einer extrem niedrigen Basis aus (= gesetzliches Mindestniveau) und reichen nicht für unsere Definition von „artgerechter Tierhaltung“ aus.

Zwei Beispiele bzgl. Platzvorgaben der Stufe 3 im Vergleich zu Stufe 1 (=konventioneller Haltung = Massentierhaltung):

      • Hühner: laut Stufe 1 können bis zu 26 Hühner auf 1 qm gehalten werden, bei Stufe 3 dürfen es 15 Hühner pro 1 qm sein.
      • Schweine: Stufe 1 bedeutet, dass einem Schwein mit bis zu 110 kg 0,75 qm zustehen und bei bei Stufe 3 dürfte das bis zu 110kg schwere Schwein auf 1,05 qm stehen.

Um sich diese Größenverhältnisse bildlich vorzustellen bzw. zu visualisieren, benutzen Sie einfach Din A4 Blätter:
Im Normalfall, also bei konventioneller Mindest-Tierhaltung = Haltungsform Stufe 1 ( in Deutschland werden ca. 96% der Schweine so gehalten) steht einem Schwein mit bis zu 110 kg Gewicht 0,75 qm Platz zu =  12 DIN A4 Blätter. 
Bei Stufe 3 bekommt das bis zu 110 kg schwere Schwein noch zusätzlich ca. 5 Stück Din A4 Seiten, also stehen einem Schwein mit bis zu 110 kg in Stufe 3 in Summe ca. 17 Din A4 Seiten = 1,05 qm, zu.  

Wir wundern uns, wie diese armen Schweine überhaupt auf 0,75 qm oder auch auf 1,05 qm Platz finden können, geschweige denn sich bewegen oder hinlegen sollen. 

Stufe 4 = Premium erfüllt ähnliche Konditionen wie die EU Öko-Verordnung, es handelt sich hierbei in der Regel um offizielles Bio-Fleisch und trägt somit auch zumeist das EU Bio Siegel: Das heißt 100% mehr Platz für die Tiere im Stall, Zugang zum Freigelände, kein genmanipuliertes Futter, kontrollierte Antibiotika Gaben, etc… Stufe 4 bietet zumindest die Grundlage für eine artgerechte Haltung von Masttieren, allerdings ist unabdingbar, dass die Tiere bestens von den Bauern versorgt und umsorgt werden, so dass sie gesund und artgerecht leben dürfen.  Leider sind diese Konditionen mit Stufe 4 weder definiert, geschweige denn garantiert!

Daher wollen wir auf YouFee die Bauern / Erzeuger auf listen, die mit Leib & Seele ihre Tiere halten, denen das Tierwohl persönlich am Herzen liegt und die sicherstellen wollen, dass ihre Tiere gesund und bestmöglich leben können.

Die Verfügbarkeit von Fleisch in der Stufe „Haltungsform 4“ > 

Der Greenpeace-Check 

Obwohl die meisten der großen, deutschen  Handelsketten bereits seit 2019 diese einheitliche Fleisch Spezifikation „Haltungsform“ nutzen, und der Verbraucher somit theoretisch in dem Supermarkt seiner Wahl wählen kann, ob er konventionell gehaltenes (= Haltungsform Stufe 1) oder Bio Fleisch (= Haltungsform Stufe 4)  kauft, sieht es in der Realität leider doch ganz anders aus. Das Angebot der Premium Fleisch Produkte (Stufe 4) ist sehr gering und/oder teilweise gar nicht vorhanden!

2020 und 2021 haben wir bei unseren Recherchen einige Märkte, Filialen der teilnehmenden Handelsunternehmen untersucht und nur äußerst selten (in ca. 0%-6%, abhängig von Tag und Uhrzeit des Einkaufs) konnten wir das gewünschte Fleisch in der Stufe 4 finden. Entweder wurde es gar nicht angeboten oder es war bereits vergriffen.

Dass dies kein individuelles „Problem“ unserer Marktanalyse ist, sondern entsprechend bekannt oder eventuell sogar geplant ist, zeigt die Anfrage von Greenpeace, in dieser fantastischen Übersicht:

Greenpeace
Greenpeace
Quelle: Greenpeace. de, „SUPERMARKT-Check III„, (Oktober 2021)

In den Regalen deutscher Supermärkte und Discounter dominiert Billigfleisch das Angebot. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Umweltschutzorganisation Greenpeace bei neun Ketten, darunter AldiLidlRewe und Edeka. 88 % des Frischfleisches der großen Lebensmittelhändler stammt demnach aus prekären Haltungsbedingungen.

Fleischkonsumenten würden weiterhin fast nur Produkte aus qualvoller und häufig gesetzwidriger Billigproduktion angeboten, sagt Stephanie Töwe, Landwirtschaftsexpertin bei Greenpeace. „Von Tierwohl reden, aber das Sortiment mit Tierleid-Produkten zu bestücken, statt Bauern faire Preise für eine bessere Produktion zu zahlen, das passt nicht zusammen“, so Töwe.

Quelle: spiegel.de

Neben der mangelnden Verfügbarkeit von  Fleischprodukten der Stufe 4 haben wir festgestellt, dass die Mehrheit der Verbraucher das System Haltungsform und dessen 4 Stufen NICHT kennt bzw. die Verbraucher das System teilweise missverstehen und somit mehr Tierwohl unter der jeweiligen Stufe erwarten als diese Stufe definiert.

In den Supermärkten vor Ort fehlen hierzu (in den meisten Fällen) jegliche Informationen: Wir haben in den Geschäften keinerlei Erklärungen gefunden, die die Stufen 1-4 definieren würden, so dass man als unbedarfter Konsument bei Haltungsform Stufe 1, das Gefühl haben könnte, dass dieses Fleisch besser ist und die Tiere artgerecht gehalten wurden. Genau das Gegenteil ist der Fall!

Noch irreführender sind die Bezeichnungen der Stufe 2=  „Stallhaltung Plus“ oder gar Stufe 3= „Außenklima“. Bei Stufe 3 haben ca. 85% der Befragten erwarten, dass die Tiere draußen gehalten werden, also Zugang zum Freigelände haben und sich somit frei  bewegen können. Auch das ist leider eine falsche Hoffnung!

Natürlich gibt es die offizielle Internetseite „Haltungsform.de„, auf welcher die vorhandenen Stufen definiert sind. ABER nicht jeder Verbraucher kennt diese Seite und nur wenige haben die Zeit oder die Muße, auch noch diese Spezifikationen im Detail zu studieren.

Es wäre so einfach, wenn jeder Supermarkt / Discounter die Stufen 1-4 in Kürze beschrieben aushängen würde, so dass die Verbraucher vor Ort ihre Fleisch-Wahl bewusst und korrekt treffen könnten, falls entsprechende Ware Verfügung gestellt wird. 

Dass es sehr wenig bis kaum angebotenes Fleisch der Haltungsform Stufe 4 (BIO Qualität) gibt, wie Greenpeace in seiner Übersicht belegt hat, wurde auch von der Verbraucherzentrale moniert:

Quelle: https://www.verbraucherzentrale-mv.eu/pressemeldungen/lebensmittel/verzweifelt-gesucht-fleisch-aus-besserer-tierhaltung-39603
 Quelle: „Verzweifelt-gesucht: Fleisch aus besserer Tierhaltung“, verbraucherzentrale.de, (01.12.2020)

Status Dezember 2020: Auffällig ist zudem, dass das „Bio-Fleisch“ der Haltungsform Stufe 4 sehr oft aus Nachbarländern stammt. Hier Beispiele von Aldi Süd für Rinder Gulasch und Hähnchenbrustfilet, welche aus Österreich kommen (Geburt, Mast, Schlachtung). Bitte achten Sie unbedingt auch auf die Herkunft ihrer Fleischprodukte, weil es ökologisch wichtig ist, dass man unnötige Transporte – insbesondere Tiertransporte – einspart und weil hierdurch unsere lokalen, deutschen Bauern erhalten, ihre Tierhaltung auf BIO, auf bessere Konditionen für die Tiere, umzustellen.

Nichtsdestotrotz hat Aldi im Juni 2021 Bewegung ins Spiel gebracht, mit dem Statement, dass Aldi bis Ende 2025 kein Fleisch (nur Frischfleisch) der Haltungsformen 1 und 2 anbieten wolle. Sogleich haben Aldi´s Mitbewerber nachgezogen und ähnliche Ausstiegpläne kommuniziert. Ende 2021 wurde sogar kommuniziert, dass Aldi, Penny und Rewe Schweinefleisch nur noch aus Deutschland beziehen wollen, dies bis Ende 2022 Schweinefleisch auf  5 D umstellen wollen. Wir finden, dass dies sehr gute Ansätze und Pläne sind. Noch mehr hoffen wir, dass dies nicht auf den Rücken der Bauern UND Tieren ausgetragen wird!

Fakt ist, dass es um die Gesundheit und das Wohl der Tiere geht und nicht nur um die Auszeichnung mit einem Label, wie z.B. „Haltungsform 3 oder 4“. Hierzu ein Statement von Foodwatch:

PRESSEMITTEILUNG 25.06.2021

foodwatch zur Umstellung des Fleischangebotes bei ALDI: Tierwohl-Verbesserung vorgegaukelt

Die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd haben angekündigt, bis 2030 den Verkauf von Fleisch einzustellen, das in reiner Stallhaltung produziert wird. Dazu erklärt der gelernte Tierarzt und internationale Strategiedirektor Matthias Wolfschmidt von foodwatch:

„Aldis ‚Discount-Tierschutz‘ gaukelt den Menschen vor, mit dem Kauf von Produkten der Haltungsstufen 3 und 4 das Leben der Tiere nachhaltig verbessern zu können. Wissenschaftlich ist längst belegt: Etwas mehr Platz und Auslauf schützen nicht vor massenhaften Lungenentzündungen, Abszessen und Kannibalismus oder enorm schmerzhaften Euter- und Klauenentzündungen. Aldi und Co. nutzen ihre an Erpressung grenzende Marktmacht aus, um von Landwirten massenhaft ‚tiergerechtes‘ Billig-Fleisch zu bekommen – zu Lasten der Tiere. Bei Käfigeiern hat der Trick mit dem ‚Discount-Tierschutz‘ bestens funktioniert, ihre Auslistung brachte Lob von allen Seiten. Doch geben Legehennen keine Interviews über millionenfache Knochenbrüche und massenhaften Kannibalismus, die weiterhin an der Tagesordnung sind. Gegen Krankheit und Elend von Millionen Tieren hilft keine Haltungskennzeichnung, sondern nur ein klarer, gesetzlich vorgegebener Fokus auf exzellente Tiergesundheit.“

Aldi und andere große Lebensmittelhändler hatten 2019 ein vierstufiges System der Haltungskennzeichnung eingeführt. Die erste Stufe «Stallhaltung» entspricht den gesetzlichen Anforderungen. In der Stufe 2 «Stallhaltung plus» gibt es für die Tiere unter anderem mehr Platz und zusätzliches Beschäftigungsmaterial. Stufe 3 «Außenklima» garantiert den Tieren noch mehr Platz und Frischluft-Kontakt. Bei Stufe 4 «Premium» haben sie außerdem Auslaufmöglichkeiten im Freien, auch Biofleisch wird in diese Stufe eingeordnet.

YouFee´s Zusammenfassung & Statement

Wir finden es gut, dass sich die Handelsketten auf ein gemeinsames Tier-Haltungsform-Konzept geeinigt haben und versuchen, höhere Tierhaltungsstandards einzuführen, zu fördern und aktuell sogar verstärkt deutsche Produkte und Bauern unterstützen wollen. 

Wir stimmen vollends dem foodwatch Statement zu: Final geht es nicht nur um die Einhaltung von Kriterien, welche maximal einmal pro Jahr (falls überhaupt) überprüft werden, sondern um das tatsächliche Tierwohl. Die Tiere müssen gesund sein, sie müssen sich wohl fühlen und ein gutes, artgerecht Leben führen dürfen. Dies kann nur sichergestellt werden, wenn die Bauern mit Leib und Seele ihre Tiere schätzen und entsprechend versorgen und hierfür fair entlohnt werden. 

Leider ist trotz der Einführung der „Haltungsform“ die Nachfrage nach BIO-Fleisch (=>Stufe 4) kaum angestiegen, was unter anderem mit der mangelnden Verfügbarkeit der Stufe 4, der fehlenden Verbraucher-Aufklärung hinsichtlich der Stufen bzw. der Tierhaltungskonditionen oder mit den zu hohen Preisen zu tun haben könnte.

Unsere Ziel ist es, Bauern / Erzeuger zu listen, die  ihre Tiere lieben, sie bestmöglich und gesund halten (z.B. gutes Futter, Auslauf ins Freie, ausreichend Platz und natürliches Verhalten ermöglichen) und somit gerne garantieren, dass deren Fleisch von hoher Qualität ist.  Wir wollen die Direktvermarktung fördern und ein Plattform schaffen, über welche sie  gewünschte Produkte von „echten Bauern“ in Ihrer Nähe finden können.

Das ist nicht nur wichtig für die Tiere, die für uns ihr Leben lassen, sondern auch für unsere Gesundheit, für unsere Umwelt und letztendlich für unsere Welt!

Das geht nur, wenn Sie mitmachen, wenn Sie interessiert sind und „gutes Fleisch“ von YouFee Partnern kaufen.