Kontrolliert der Handel die Konditionen?

Die Macht der Handels - TOP 5

Auch bei Fleisch gilt das Prinzip der Marktwirtschaft: Angebot und Nachfrage. So bewegt sich auch der Kilogramm-Preis für Fleisch mit der Nachfrage nach oben bzw. unten, so steigt zum Beispiel der Preis für Schweinefleisch im Sommer zur Grillsaison regelmäßig an, und ebenso fiel der Preis für Schweinefleisch ca. zum Oktober 2020, als in Europa und mittlerweile auch in Deutschland die „Afrikanische Schweinepest“ aufgetreten ist. 

 

Laut der Publikation „iss was ?!Tiere, Fleisch und ich“ herausgegeben von der Heinrich Böll Stiftung, kaufen wir Deutschen 70,6% unserer Fleischwaren (Schwein, Rind und Huhn) in Supermärkten bzw. Discountern, ca. 22,5% beim Metzger bzw. in Fleischerei-Fachgeschäften, und nur 6,9% auf Märkten/Ständen/sonstigen (Daten von 2013). 

Quelle: Fleischatlas 2018

Nur 5 Unternehmen des Lebensmitteleinzel-handels herrschen aktuell über 85% Marktanteil (siehe Video „welt“), 2016 waren es noch 67,5%, 2018 fast 70%. 

Dementsprechend ist davon auszugehen, dass diese 5 Handelsunternehmen anteilig darüber bestimmen, was wir Verbraucher kaufen können, zu welchen Preisen wir die Produkte erwerben und, wie viel die Landwirte / Erzeuger für ihre Tiere, Eier und Milch… erhalten.

Der Handel wird sich nur ändern, wenn wir unsere Anforderungen ändern und wenn WIR bereit sind, für „gutes Fleisch“ höhere Preise zu bezahlen

Das macht aber nur Sinn, wenn das Geld auch beim Erzeuger ankommt! 

Und genau darum geht es hier bei YouFee!

Quelle: Fleischatlas 2018
Quelle: Fleischatlas 2018

Wir sind davon überzeugt, dass dank dieser Markt beherrschenden Position  der Handel den Bauern/Erzeugern die Preise vorgeben kann, denn wenn ein Bauer nicht zu dem vorgegebenen Preis liefern kann oder will, dann bleibt der Erzeuger im Zweifel auf seinen Produkten sitzen: Und das ist bei lebenden Tieren (Fleisch) oder bei frischen Produkten (Milch) ein großes Problem, denn diese „Waren“ müssen am jeweiligen Tag bzw. sehr zeitnah verarbeitet bzw. verkauft werden.

Auf diese Abhängigkeiten und die Unfairness der Bedingungen weisen die Bauern regelmäßig durch Protestaktionen hin: So gab es eine große Protest Aktion der Bauern im Januar 2020, als einige mit ihren Traktoren in Innenstädte gefahren sind, und lauthals auf ihre Situation aufmerksam gemacht haben. Alles noch vor dem offiziellen Corona Ausbruch in Europa.

Dieser Bauern Protest bewirkte ein Treffen zwischen den großen Handelsunternehmen, natürlich deren Verbänden, Vertretern der Bauernverbände und  unserer Kanzlerin Frau Dr. Merkel,  Anfang Februar 2020, mit dem Ergebnis, dass sich die Politik nicht in die Preisgestaltung einmischen könne, insbesondere nicht bei den Fleisch Preisen!

Angesichts extremer Billigangebote für Lebensmittel in vielen Supermärkten hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) den Handel zu fairen Bedingungen für die Bauern aufgerufen.

„Wir haben ein gemeinsames Interesse an einer starken regionalen Versorgung“, sagte sie am Montag bei einem Spitzentreffen mit Vertretern von Handel und Ernährungsindustrie in Berlin. Dafür ziele die Politik nicht auf staatlich verordnete Mindestpreise – aber „faire Beziehungen“ der Akteure im Markt, damit Landwirte „auskömmlich“ ihr Geld verdienen könnten. Eine EU-Richtlinie, die Praktiken von Händlern zulasten kleinerer Lieferanten verbietet, soll schnell umgesetzt werden.

Quelle: „Merkel lehnt staatliche Eingriffe in Lebensmittelpreise ab“, 3. Feb 2020, zeit.de

Somit will sich kein Politiker in die Lebensmittelpreise einmischen: Man ruft zwar immer wieder zu fairen Konditionen auf,  was nur leider offensichtlich bis dato nicht funktioniert hat. Die von Frau Dr. Merkel erwähnte EU-Richtlinie soll aus unserer Sicht lediglich die schon lange unfairen und unlauteren Praktiken der Konzerne unterbinden, dies hätte bereits vor Jahren umgesetzt werden müssen:

Merkel betonte, dass die nationale Umsetzung der EU-Richtlinie gegen unlautere Handelspraktiken „sehr schnell“ im Laufe dieses Jahres vorangebracht werden solle. Sie soll unter anderem kurzfristige Stornierungen verderblicher Ware oder die verspätete Bezahlung von Lieferanten unterbinden.

Quelle: „Merkel lehnt staatliche Eingriffe in Lebensmittelpreise ab“, 3. Feb 2020, zeit.de

Gemäß den Zitaten und Berichten, werden also nicht nur die Preise den Erzeugern vorgegeben, sondern auch noch kurzfristige Stornierungen und verspätete Bezahlungen bis dato geduldet, die wiederum einige der kleineren Bauern in die Knie zwingen und zum Aufgeben ihrer Höfe nötigen.

In diesem Zusammenhang wurde das vom Handel, der Fleisch-Konzerne und deren Verbände oft erwähnte Killer-Argument erneut ins Spiel gebracht: Man dürfe die Fleischpreise (bzw. Lebensmittelpreise) nicht erhöhen, weil die Verbraucher nicht mehr Geld für Fleischwaren ausgeben wollen und können, und Fleisch kein Luxusprodukt werden dürfe. Hier eines der vielen Zitate, diesmal vom Rewe Chef:

Rewe-Chef Lionel Souque verteidigte die Preisgestaltung des Handels. „In Deutschland leben rund 13 Millionen Menschen in Armut oder an der Armutsgrenze“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Günstige Lebensmittelpreise ermöglichen diesen Menschen eine gesunde und sichere Ernährung.“
Quelle: „Merkel lehnt staatliche Eingriffe in Lebensmittelpreise ab“, 3. Feb 2020, zeit.de

Selbstverständlich wehren sich der Handel und die diversen, gut bezahlten Verbands -Vorstände gegen Eingriffe in die „Preispolitik“, denn eine Offenlegung der Kosten und Preise könnte Einbußen von Margen, Gewinnen und der Markt-Macht mit sich bringen! 

JA, auch wir sind der Meinung, dass Lebensmittel nicht unbezahlbar werden dürfen > Auf gar keinen Fall! ABER es sollte reguliert werden, wer wie viel an diesen Produkten verdient. Aus unserer Sicht ist es unfair, dass eine Partei Millionen oder gar Milliarden Gewinne macht und die andere Seite günstigst produzieren muss, ständig am Limit arbeitet (wie das bei einigen, kleineren aber „echten Bauern“ der Fall ist) und die Konsumenten entsprechende „Billig“-Produkte konsumieren sollen, mit den damit verbundenen,  potentiellen Risiken und Schäden (z.B. Tierquälerei, Antibiotika-Rückstände im Fleisch, Sojamehl als Haupt-Futtermittel > Massenrodungen Amazonas, etc.). Klar wird es auch zukünftig Verbraucher geben, die trotz aller Fakten & Informationen, nichts an ihrem Konsum ändern wollen, die nicht am Tierwohl, an artgerechter Haltung  interessiert sind  und somit auch nicht bereit sind, mehr Geld für „gute“ Nahrungsmittel zu bezahlen. Diese beratungsresistenten Menschen wird es immer geben: Diese wollen wir weder ansprechen noch informieren…..

Laut aktuellen Angaben, wie auch in diesem Video „WELT –    Lebensmittelgipfel“ zu sehen ist, beherrschen die TOP 5 Handelsunternehmen mittlerweile – 2020 – sogar 85% des Marktes und „drücken den Bauern ihre Dumpingpreise auf“!

Mit 85% Marktanteil ist jedem klar, dass der Handel (= Supermärkte und Discounter) eine große Macht auf die  Fleisch- und Wurstprodukte hat, auf deren Qualität, auf das Sortiment, auf die Tier- Haltungskonditionen, und natürlich auch auf die Einkaufspreise ( = Preise der Erzeuger) und auf die Verkaufspreise (=Preise für uns Verbraucher). 

Ökonomisch gesehen ist diese Markt-Macht der TOP 5 Handelsketten eine massive Wettbewerbseinschränkung für uns Verbraucher und insbesondere für die Bauern und Viehhalter, da hierdurch ein immens wichtiger und großer Markt durch einige wenige regiert und  definiert wird, was man  Oligopol nennt.

Besonderes Kennzeichen eines Oligopols ist die Reaktionsverbundenheit zwischen der Preis- oder Mengensetzung der verschiedenen Anbieter. Bei einer atomistischen Marktstruktur (Polypol) ist dies nicht der Fall. Weil es nur wenige Anbieter gibt, hat jeder eine gewisse Marktmacht und kann durch seine Preis- oder Mengenentscheidung die Marktentwicklung beeinflussen. Folglich hängt die Nachfrage nach dem Gut eines Anbieters davon ab, wie sich dessen Konkurrenten verhalten, d. h., es besteht eine strategische Interdependenz zwischen den Anbietern. Diese Interdependenz beruht darauf, dass ein Oligopol bereits dann vorliegt, wenn einer der Konkurrenten glaubt, dass das Ergebnis einer von ihm getroffenen Entscheidung signifikant von den Entscheidungen eines oder mehreren anderen Wettbewerbern abhängig ist.[4] Im Oligopol sind sich die Anbieter also bewusst, dass ihre Entscheidungen sich auf jene der anderen Verkäufer auswirken, die Käufer jedoch nehmen die Marktkonditionen als gegeben hin. Ein Oligopolist steht also vor einem komplexen Entscheidungsproblem, hängt die Qualität seiner Entscheidung doch maßgeblich davon ab, wie gut er seinen Einfluss auf die Entscheidungen anderer abschätzen und dieses für sich antizipieren kann. Oftmals ist in oligopolistischen Märkten der Wettbewerb besonders intensiv. Senkt ein Anbieter den Marktpreis, so werden die Konkurrenten ihre Preise auch rasch entsprechend anpassen (Preisanpasser), um keine Kunden zu verlieren. Ein prägnantes Beispiel hierfür ist der deutsche Lebensmitteleinzelhandel.

Quelle: Dieser Text basiert auf dem Artikel Oligopol aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Natürlich führt diese Marktmacht der Handelsriesen zu guten Umsätzen und Gewinnen. Dass die Discounter & Supermärkte alles richtig gemacht haben, sieht man allein schon an der Tatsache, dass die Familien Albrecht (Aldi) und Schwarz (Lidl, Kaufland…) unter den reichsten Deutschen gelistet sind. Das Gleiche gilt selbstverständlich auch für die Ketten Rewe, Edeka & CO, nur dass diese nicht in privater Hand sind und somit nicht nur einzelne Personen den Gewinn einnehmen, sondern die Unternehmensgruppen bzw. Genossenschaften, Stakeholder, etc. 

Es ist davon auszugehen, dass die Milliardengewinne aus entsprechend hohen Gewinnspannen kommen, indem sie die besten Preise den Erzeugern & Produzenten „aus den Rippen leiern“, und uns, den Verbrauchern im Verkaufspreis draufschlagen.

Quelle: Dieser Text basiert auf dem Artikel  Liste der 500 reichsten Deutschen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Wie Sie sehen, oder ohnehin wussten, geht es unseren TOP Einzelhandelsunternehmen / Discounter Mogulen wirtschaftlich sehr gut! Das sei jedem gegönnt und bestimmt steckt harte Arbeit hinter diesen Ergebnissen und ist somit wohl verdient, ABER:

Glauben Sie, dass unsere Discounter bzw. Handelsketten was an diesem, für sie erfolgreichen System irgendetwas ändern werden, ohne nennenswerte Gründe und entsprechende Verbraucher Forderungen zu „spüren“?

Wir denken „nein“! Ganz im Gegenteil, es sieht so aus, dass mit jedem Jahr die Handels- und Lebensmittelbranche ihre Lobbymacht weiter ausbaut und dank wachsender Marktanteile (2020 = 85% Marktanteil) immer mehr Entscheidungshochheiten erhält. Nachvollziehbar, dass die Viehhalter / Erzeuger in diesem Setup die VERLIERER sind, denn sie sind abhängig von den Handelsunternehmen und deren Fleischverarbeitungs-Partnern (TOP 10 der Fleischbranche), die als Zwischenglied zu den Endverbrauchern stehen.

Es gibt mindestens zwei Optionen, wie mit den Erzeugern / Bauern verhandelt wird:

1. Über die Fleischbranche (die TOP 10 und andere, falls diese Lieferverträge mit dem Handel haben), also Schlachtbetriebe wie Tönnies, Wiesenhhof & Co.

2. Über den Einkauf der Discounter und Handelsketten direkt mit großen Erzeugern,  „Tierfabriken“

Es ist davon auszugehen, dass Option 1 mehrheitlich genutzt wird, wie das zum Beispiel bei Lidl der Fall ist, wie Lidl´s Einkaufsleiter Herr Mross in einem Interview bestätigt hat:

„Wenn man mit Landwirten über das Thema Tierwohl spricht, dann fühlen die sich oft nicht mitgenommen. Sie sagen dann: Wir würden ja gerne mehr machen, aber der Handel, allen voran die Discounter – also Sie – drücken die Preise. Was entgegnen Sie dieser Argumentation?“

Mross: Wir als Discounter verhandeln die Preise nicht direkt mit den Landwirten, sondern mit einem unserer Lieferanten. Dieser schließt die Verträge mit den Landwirten ab. Das ist der erste Punkt. Der zweite Punkt: Es gibt – um das Beispiel Schweinefleisch zu nennen – eine Quote, an der sich die Abgabepreise orientieren. Außerdem werden die Preise durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Zuletzt war das Angebot an Schweinen geringer und der Preis ist gestiegen. Diesen Mehrbetrag bezahlen wir dann selbstverständlich auch. Aber ja, ich habe Verständnis für die Landwirte. Ein Landwirt ist ein Unternehmer, er muss viele Investitionen tätigen. Dass die manchmal mit der Situation nicht ganz zufrieden sind, ist verständlich.

 Quelle: „Interview: Lidl-Geschäftsführer: „Das Tierwohl-Label sollte verpflichtend sein“,  von Christina Heller, Augsburger Allgemeine, 22.06.2019, (10.12.2020)

Dank des Einsatzes eines „Zwischen-Händlers“ kann sich z.B. Lidl der Verantwortung entziehen, die Bauern für deren Fleisch fair zu bezahlen: Denn, die Verhandlungen mit den Landwirten werden an ihre Partner, gerne die großen Fleischverarbeiter (TOP 10) abgegeben. Schickes Modell, oder? Wir sind davon überzeugt, dass ähnliches Prozedere bei den anderen Discountern und/oder großen Handelsketten ablaufen. 

So kooperieren die TOP 5 Handelsriesen eng mit den TOP 10 (und eventuell auch mit anderen) der Fleischindustrie, die sich zentral um die Fleischbesorgung, um die Konditionen-Verhandlung, um Schlachtung, Verarbeitung, Verpackung und Lieferung kümmern und dafür eine bestimmte Marge oder Beträge erhalten. Dank der immensen Marktmacht haben die Fleischbetriebe, im Auftrag der Handels-Riesen, eine immens starke Verhandlungsposition und bis zu 85% des deutschen Fleischverkaufs in deren Händen. Somit ist nachvollziehbar, dass sich Erzeuger / Bauern, denen die vorgeschlagenen Preise & Konditionen zu schlecht bzw. zu gering sind, einen anderen, eigenen Absatzweg für ihre Tiere bzw. für ihr Fleisch suchen müssen. Ein eigener Absatzweg (für die restlichen ca. 15% des Fleischkonsums) wäre über kleinere Geschäfte, via Internet, Bauernmärkte oder eigene Hofläden möglich. Allerdings ist das Angebot überreizt oder die Erzeuger haben oftmals keine Möglichkeiten diese Absatzwege eigens aufzubauen, oder die Bauern finden im Zweifel noch nicht einmal einen Schlachthof oder Metzger, der ihre Tiere schlachten und weiterverarbeiten würde.

Diese schwierige, fast schon ausweglose Situation einiger Bauern wurde durch die Umsetzung der EU Schlachthof-Anforderungen verstärkt: Kleine Schlachtbetriebe wurden verdrängt und mussten schließen, weil sie die neuen EU Konditionen nicht mehr erfüllen konnten. Diese EU Verordnung und entsprechende Umsetzung in Deutschland führte offensichtlich zu noch mehr Macht der großen Fleisch-, Schlachtbetriebe, die diverse Handelsketten beliefern, wie zum Beispiel Tönnies = das größte Fleischunternehmen Deutschlands:

Tönnies verkauft außerdem jede Menge Fleisch an Supermarktketten, das die dann unter eigenen Handelsmarken wie „K-Classik“ (Kaufland), „Bauernglück“ (Aldi Nord) oder „Gut und Günstig“ (Edeka) verkaufen.

Quelle: “ Dieser Fußball-Manager ist Deutschlands größter Fleischer“, vom 17. April 2018, orange.handelsblatt.com, (05.11.2020)

Tönnies produziert entsprechend unter diversen Markennamen die unterschiedlichsten Fleisch- und Wurstspezialitäten: Die Marken (jeder Discounter, jede Handelskette hat in der Regel mindestens eine Eigenmarke) werden mit den Handelspartnern definiert, die Verpackungen & deren Designs spezifiziert:

…. So produziert Tönnies nicht nur Hackfleisch, Nackenbraten und Steaks für praktisch jede Handelskette in Deutschland, unter Marken wie Gutfried, … Hareico oder Original Lechtaler werden auch vorgeschnittene Wurst, marinierte Spare Ribs für die Mikrowelle oder Salami-Snacks angeboten.

Quelle: „Wenn der Markt soweit ist, werden wir bei Kunstfleisch einsteigen“, vom 14.03.2019, von Carsten Dierig, welt.de, (05.11.2020)

Natürlich hat Tönnies auch eigene Marken und deckt damit mindestens 25% des deutschen Wurst- und Fleischmarktes ab, die wiederum über die Handelskonzerne vermarktet werden:
Die bekannteste ist Tillman’s. Die hast du vielleicht schon mal in der Werbung für „Tillman’s Toasty“ gesehen. Unter der Marke laufen aber auch Hamburger-Patties, Schnitzel, Gyrosfleisch, Cevapcici, Kebap oder Köttbullar. Tillman’s ist eine eigene Firma innerhalb des Tönnies-Konzerns.
Ein solches Tochterunternehmen ist auch die Firma zur Mühlen, die Tönnies 2017 übernommen hat. Dazu gehören mehrere Wurstmarken, wie beispielsweise „Böklunder“, „Könecke“, „Redlefsen“ oder „Schulte“. Nach eigenen Angaben deckt der Konzern mit zur Mühlen 25 Prozent des deutschen Wurst- und Fleischmarktes ab.
 Quelle: “ Dieser Fußball-Manager ist Deutschlands größter Fleischer“, vom 17. April 2018, orange.handelsblatt.com, (05.11.2020)
 

Aufgrund dieser marktbeherrschenden Situation der TOP 5 (Handel), in Kooperation mit den TOP 10 (Fleischbetrieben) ist ein Entkommen einzelner Erzeuger / „echter“ Bauern aus dieser Spirale so gut wie unmöglich oder sehr Kosten aufwendig. In der Masse wird konventionell gezüchtetes Fleisch angepriesen und entsprechend erfolgreich vermarktet. Der BIO Anteil für Fleisch ist in Deutschland ist nach wie vor sehr, sehr gering, siehe unten.

So werden die Bauern auch nur für den gesetzlichen Mindest-Standard bezahlt, also für konventionell gehaltenen Tiere, gemäß der Nutztierhaltungsgesetze. Und eben darum kann man den Bauern nur bedingt die Schuld daran geben, dass sie zu viele Tiere in zu engen Ställen, ohne Stroh im Dreck stehend, mit Gentechnik gefüttert, mit Antibiotika behandelt, verstümmelt halten, denn diese Haltungsform wird nachgefragt bzw. zu mindestens 97% erfolgreich verkauft, und nur für diese minimalsten Haltungskonditionen werden die Bauern bezahlt. 

Somit ist einmal mehr klar: Wir können dieses System nur über unseren Konsum ändern! Nur wenn wir „bessere“ Tierhaltungskonditionen nachfragen, wenn wir bereits sind ein mehr € mehr zu bezahlen, können die Bauern ihre Tiere entsprechend besser halten, weil sie für die bessere, artgerechte Haltung auch bezahlt werden. 

 Das ist eines unserer YouFee Ziele: 

Wir wollen „echten“ Bauern eine Plattform zum Verkauf und den Verbrauchern eine Plattform zum Einkauf geben! 

Die  Konditionen werden transparent dokumentiert, das Tierwohl, faire Konditionen, gesunde Inhaltsstoffe und nachhaltige Produktion müssen garantiert werden können!  

Zusammenfassend: Für uns gibt es ZWEI Haupt-Ursachen für die Massentierhaltung, welche mit maximalen Tierqualen, mit Umweltverschmutzung, mit potentiellen Gefahren für die menschliche Gesundheit und mit der Ausbeutung von Arbeitskräften einhergeht: 

Wieso werden die ohnehin zu laschen Nutz-Tierhaltungs-Gesetze zu Lasten der Tiere ausgeweitet?
Ohne rechtliche Konsequenzen?

Zweck des Tierschutzgesetzes (TierSchG) ist, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen.
Nach §1 TierSchG darf niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Diese Regelung zielt auf jedes einzelne Tier und seine Unversehrtheit. Nach der sogenannten »Grundvorschrift über die  Tierhaltung« in §2 TierSchG muss derjenige, der ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, das Tier  seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen. Die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung darf nicht so eingeschränkt werden, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden. Dennoch werden seit langem bestimmte schmerzhafte Eingriffe an Tieren durchgeführt, damit sich die Tiere nicht gegenseitig verletzen.
Beispiele sind das betäubungslose Kastrieren und Kürzen der Schwänze bei Ferkeln, das Kürzen der Schnäbel bei Puten und das Enthornen von Kälbern. Das Leiden wäre  durchaus vermeidbar, etwa durch tiergerechtere Haltungsbedingungen, andere Tierrassen oder zumindest durch Betäubung bei diesen Eingriffen. 

Quelle: Verbraucherzentrale_Marktcheck_Werbung_Tierhaltung, pdf, Seite 6 , (06.11.2020)
Äußerst schockierend, dass die tatsächliche Tierhaltung (konventionell) teilweise sogar weit entfernt ist von den gesetzlichen Mindestvorgaben, Noch schlimmer ist, dass unsere Politik NICHT eingreift und dies sofort stoppt und ändert! Nein, ganz im Gegenteil: Verstöße gegen Gesetze werden geduldet und im Zweifel sogar angepasst (siehe Kupieren der Ferkel-Schwänze, Kastenstände, Enthornung der Kühe, Verlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration, etc.) womit die Tierqualen legalisiert werden! 

Finden Sie das nicht unfassbar?

Wie kann es sein, dass die ohnehin zu laschen Nutz-Tierhaltungs-Gesetze zu Lasten der Tiere ausgeweitet werden?
Ohne rechtliche Konsequenzen?

Zweck des Tierschutzgesetzes (TierSchG) ist, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen.
Nach §1 TierSchG darf niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Diese Regelung zielt auf jedes einzelne Tier und seine Unversehrtheit. Nach der sogenannten »Grundvorschrift über die  Tierhaltung« in §2 TierSchG muss derjenige, der ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, das Tier  seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen. Die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung darf nicht so eingeschränkt werden, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden. Dennoch werden seit langem bestimmte schmerzhafte Eingriffe an Tieren durchgeführt, damit sich die Tiere nicht gegenseitig verletzen.
Beispiele sind das betäubungslose Kastrieren und Kürzen der Schwänze bei Ferkeln, das Kürzen der Schnäbel bei Puten und das Enthornen von Kälbern. Das Leiden wäre  durchaus vermeidbar, etwa durch tiergerechtere Haltungsbedingungen, andere Tierrassen oder zumindest durch Betäubung bei diesen Eingriffen. 

Quelle: Verbraucherzentrale_Marktcheck_Werbung_Tierhaltung, pdf, Seite 6 , (06.11.2020)

Äußerst schockierend, dass die tatsächliche Tierhaltung (konventionell) teilweise  sogar weit entfernt ist von der Einhaltung der  gesetzlichen Mindestvorgaben. Noch bitterer ist, dass unsere Politik NICHT eingreift und dies sofort stoppt und ändert!

Nein, ganz im Gegenteil: Verstöße gegen Gesetze werden geduldet und im Zweifel sogar angepasst (siehe Kupieren der Ferkel-Schwänze, Kastenstände, Enthornung der Kühe, Verlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration, etc.) womit auch die zusätzlichen Tierqualen legalisiert werden! 

Finden Sie das nicht unfassbar?

Werden auch Sie durch irreführende "Marketing" Begriffe getäuscht?

Neben den Tierwohl-verachtenden Gesetzen sehen wir ein großes Problem in der irreführenden Werbung, in der legalen Benutzung von bewusst irreführenden Begrifflichkeiten, die uns Verbrauchern viel mehr Tierwohl, BIO, Öko, Gesundheit, Umwelt- und Tierschutz illusionieren, als tatsächlich enthalten ist!

Wir Verbraucher werden leider nicht ausreichend vor diesen Marketing-Tricks geschützt: Es gibt unfassbar viele, legale Möglichkeiten, um die Kunden zu verwirren! Selbst diese bewusste Verbraucher Irritation und mangelhafte Aufklärung wird seit Jahren politisch geduldet, da dies bis dato gesetzlich noch nicht gestoppt wurde und uns keinerlei Aktionen seitens unserer Politik dahingehend bekannt sind. 

Auch die  Verbraucherzentralen beschäftigen sich mit dem Wunsch der Verbraucher nach „gutem Fleisch“, also Fleisch von artgerecht gehaltenen Tieren.

Fakt ist leider, dass wir durch schön klingende Begrifflichkeiten des Handels, die gesetzlich nicht geschützt sind, in die Irre geführt werden.

Die Ungewissheit nimmt zu, ebenso wie der Dschungel an Label, Siegel und „Tierwohl“ Initiativen.

Es ist entsprechend davon auszugehen, dass diese nur dem Zweck dienen, den Verbrauchern ein gutes Gefühl zu geben und Tierwohl,  bessere Qualität und Nachhaltigkeit der Produkte vorzugaukeln.  In Wirklichkeit gibt es nur sehr wenige, wahre Alternativen und entsprechend wenige Anbieter von „gutem Fleisch“, gemäß unserer Definition.

Und genau das wollen wir ändern! Wir werden alternative Quellen & „echte Bauern“ eruieren und hier listen, die sich an die definierten Konditionen halten, Tierwohl und artgerechte Haltung garantieren können und wollen und dafür fair bezahlt werden.

Sie, Verbraucher, kennen die Haltungskonditionen, Ihren Preis und können mit YouFee Produkten sicherstellen, dass die Bauern fair bezahlt werden.

Um das zu realisieren, brauchen wir IHR Interesse und IHRE Teilnahme unserem Projekt: Bitte ändern Sie ihren Konsum und kaufen Sie bei unseres Partnern.

Tierschutz ist Verbraucheri nnen und Verbrauchern ein großes Anliegen. Sie erwarten, dass es den Tieren zu Lebzeiten gut gegangen ist und dass sie Fleisch von gesunden Tieren auf den Teller bekommen. So sind etwa 69 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher bereit, mehr Geld für Fleisch zu bezahlen, wenn sie sicher wären, dass die Haltungsbedingungen für die Tiere wirklich besser sind.
Für die (Nutz-)Tierhaltung gibt es gesetzliche Mindestanforderungen…. Eine Tierhaltung nach diesem Mindeststandard entspricht jedoch nicht den Erwartungen vieler Verbraucherinnen und Verbraucher an eine »artgerechte Tierhaltung«. 

Um das Image ihrer Produkte aufzuwerten, werben  Fleischwirtschaft und Handel mit Aussagen wie »artgerecht «, »tiergerecht«, »Tierwohl« etc. Doch diese Begriffe sind gesetzlich nicht definiert und können somit unverbindlich genutzt werden, sofern der damit werbende Betrieb nicht gegen die gesetzlichen Mindeststandards verstößt.

Prospekte, Angebotsflyer und Informationen am Ladenregal sowie Werbung im Internet erwecken häufig den Eindruck einer »ländlichen Idylle« und deutlicher Verbesserungen bei der Tierhaltung. Ob die Tiere tatsächlich besser gehalten werden, ist in der Regel nicht nachvollziehbar, und noch viel weniger das Ausmaß der eventuellen  Verbesserungen.

Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale  Bundesverbandes (vzbv)1 zeigte, dass fast die Hälfte der befragten Verbraucherinnen und Verbraucher (44,7 Prozent) nicht wissen, woran sie Fleisch aus artgerechter Tierhaltung erkennen können.

Transparenz und Informationen sind jedoch für eine gezielte Kaufentscheidung der Konsumentinnen und Konsumenten wichtig. Die Folge ist, dass sie sich mangels anderer glaubwürdiger Kriterien am Preis orientieren.

Quelle: Verbraucherzentrale_Marktcheck_Werbung_Tierhaltung, pd f, Seite 5 , (06.11.2020)

Der BIO-Anteil von Fleisch bestätigt unsere Vermutung

Wie gesagt, es mag sein, dass Sie beim Einkauf  bereits auf „gute Produkte“, auf  Fleisch und Fleischwaren von „artgerecht“ gehaltenen Tieren achten? 

Denn laut diverser Umfragen interessiert sich die Mehrheit der Verbraucher für bessere Haltungsbedingungen der Tiere und ist bereit mehr Geld für artgerechte Haltung und Tierwohl zu bezahlen. Leider ist dieses Interesse nicht bzw.  kaum beim Konsum von Bio-Fleisch erkennbar > siehe Tabelle rechts. Bitte beachten Sie, dass hier „nur“ die BIO Produkte berücksichtigt sind, die gemäß der EU Öko-Verordnung „hergestellt“ wurden und entsprechend bessere Konditionen für die Tierhaltung definieren (lesen Sie hierzu mehr zum  EU Bio Siegel). Nichtsdestotrotz gibt es aus unserer Sicht selbst an der EU Öko-Verordnung und somit bei den BIO – Fleisch Konditionen noch einiges zu verbessern.

Andere Siegel oder Label (wie z.B. „Initiative Tierwohl“) werden nicht in diese Statistik aufgenommen, weil die Konditionen der Tierhaltung teilweise nur marginal über dem gesetzlichen Minimum / über den Massentierhaltungs-Konditionen definiert sind, so dass man bei Weitem nicht von  artgerechter Tierhaltung, von Tierwohl, oder von BIO sprechen kann. 

Wir gehen davon aus, dass einige von Ihnen schon aktiv versuchen das Tierwohl zu fördern, und somit mehr Geld für Tierwohl ausgeben. Da der Fleisch Bio Anteil leider immer noch so gering ist und nur sehr langsam wächst, insbesondere bei Fleisch, ist davon auszugehen, dass viele Konsumenten in eine der vielen, aber cleveren Marketing-Fallen der Handels- und Fleisch Konzerne getappt sind. Denn Begriffe wie „artgerecht“, „tiergerecht“, „natürlich“ haben keine feste, einheitliche Definition und gaukeln somit den Verbrauchern viel mehr Tierwohl vor, als tatsächlich eingehalten wird!

Aus unserer Sicht ist dies eine „Anti-Tierwohl und Pro- Großunternehmen“ Gesetzes – LÜCKE, denn durch fehlende Definitionen und Vorgaben werden wir Verbraucher absichtlich getäuscht: Wir zahlen im Zweifel mehr Geld um Gutes zu tun, um artgerechte Haltung zu unterstützen, um das Tierleiden zu reduzieren, um uns mit „guten“ Produkten zu ernähren, und erhalten dann doch nicht das, was wir erwarten! 

Und wer sind wieder einmal die Gewinner dieser legalen Irreführung? Für uns sind das ganz klar die Fleisch-Mogule und die Handels-Riesen! 

Einmal mehr sind die Verlierer wir Verbraucher, natürlich die Tiere, aber auch die „echten“ Bauern ….. 

Quelle: „Die Bio-Branche 2021-Branchenreport der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft“, BOELW.de

YouFee´s Zusammenfassung & Statement:

Die Handels – TOP-5 halten (2020) einen Marktanteil von 85% im Bereich Fleisch- und Wurstwaren.

Es ist davon auszugehen, dass die Erzeuger in deren Machtspirale gefangen sind, keine Forderungen stellen können, sondern zu den vorgegebenen Konditionen liefern müssen, wenn sie deren Absatzmarkt (ca. 85% Deutschlands) nutzen wollen!

Der Endverbraucherpreis ist viel höher als die Preise, die die Bauern erhalten: Die nicht vorhandene Transparenz der Preisgestaltung begünstigt die Ausbeutung der Bauern, die vollends zu Lasten der Tiere geht.

Produkte von lebenden Wesen, wie Fleisch, Wurstwaren, Milch, Eier etc. sollten nicht GÜNSTIGST produziert werden müssen, auch die marktwirtschaftlichen Prinzipien sollten nur bedingt angewendet werden: Faire Konditionen für Erzeuger und Verbraucher sollten priorisiert und somit fixiert werden!

Tiere sterben für unsere Ernährung, deshalb sollten die Tiere zumindest gut gefüttert, artgerecht & gesund gehalten werden, damit wir Menschen auch den entsprechenden Mehrwert aus diesen Nahrungs-Quellen schöpfen können!

Wir wollen das System ändern und bewirken,  dass nicht nur die großen Unternehmen (z.B. Handel oder Fleischbetriebe) gut verdienen, dass wir Verbraucher nicht mehr durch die Siegel und Label irritiert werden und dass die Groß-Betriebe mit deren eigenen Profit-Interessen über den Wünschen vieler Millionen Konsumenten stehen! 

Der Handel und seine Partner werden sich nur bewegen, wenn wir das einfordern:

Das geht nur,  wenn sich UNSER Konsumverhalten ändert:

Und genau das können wir ALLE zusammen tun!

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